Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel
Die Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel ist eine wesentliche Maßnahme zur Gewährleistung der elektrischen Sicherheit in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen. Sie dient dem Schutz von Personen vor elektrischen Unfällen und minimiert das Risiko von Sachschäden durch fehlerhafte elektrische Geräte.
Gesetzliche Grundlagen und Normen
Die Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel erfolgt in Deutschland auf Grundlage verschiedener gesetzlicher und normativer Vorschriften:
- Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG): Verpflichtet Arbeitgeber zur Bereitstellung sicherer Arbeitsmittel.
- Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV): Regelt die Anforderungen an die sichere Verwendung von Arbeitsmitteln.
- DGUV Vorschrift 3 (ehemals BGV A3): Bestimmt die Anforderungen an die Prüfung elektrischer Anlagen und Betriebsmittel.
- DIN VDE 0701-0702: Enthält spezifische Prüfvorgaben für elektrische Geräte nach Reparaturen und zur Wiederholungsprüfung.
Welche Geräte sind betroffen?
Unter ortsveränderlichen elektrischen Betriebsmitteln versteht man alle elektrischen Geräte, die während des Betriebs bewegt oder leicht von einem Platz zum anderen transportiert werden können. Dazu gehören unter anderem:
- Computer, Monitore und Drucker
- Elektrowerkzeuge wie Bohrmaschinen und Schleifgeräte
- Verlängerungskabel und Mehrfachsteckdosen
- Haushaltsgeräte wie Wasserkocher oder Kaffeemaschinen in Büros
Ablauf der Prüfung
Die Prüfung wird von einer befähigten Person durchgeführt und gliedert sich in folgende Schritte:
- Sichtprüfung: Kontrolle auf äußerliche Beschädigungen, fehlende Schutzleiter oder unsachgemäße Nutzung.
- Messungen:
- Schutzleiterwiderstand
- Isolationswiderstand
- Ableitstrommessung
- Funktionsprüfung: Überprüfung der ordnungsgemäßen Funktion des Geräts.
- Dokumentation: Protokollierung der Prüfergebnisse und Kennzeichnung des Geräts mit einer Prüfplakette.
Prüffristen
Die Prüfhäufigkeit richtet sich nach der Nutzungshäufigkeit und dem Einsatzort der Geräte. Typische Intervalle sind:
- Bürobereiche: Alle 24 Monate
- Werkstätten und Produktionsstätten: Alle 12 Monate
- Baustellen: Alle 3 Monate
Vorteile der Prüfung
Regelmäßige Prüfungen tragen dazu bei, Arbeitsunfälle durch defekte Elektrogeräte zu verhindern, rechtliche Anforderungen zu erfüllen und die Langlebigkeit der Betriebsmittel zu erhöhen. Arbeitgeber und Betreiber von elektrischen Anlagen sollten daher sicherstellen, dass die Prüfungen regelmäßig durchgeführt und dokumentiert werden.
Fazit
Die Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel ist eine unverzichtbare Sicherheitsmaßnahme, die gesetzlich vorgeschrieben ist und zur Unfallvermeidung beiträgt. Eine systematische Umsetzung sorgt für einen sicheren Betrieb und schützt Mitarbeiter sowie Sachwerte vor elektrischen Gefahren.